"Sächsischer Förderpreis für Demokratie" 2021
Sächsischer Förderpreis für Demokratie - erstmals Peter-Henkenborg-Preis vergeben
Am 8. November wurde im Kleinen Haus des Staatsschauspiel Dresden der Sächsische Förderpreis für Demokratie 2021 verliehen. Der erste »Peter-Henkenborg-Preis für die Didaktik der politischen Bildung« ging an den Verein ASA FF e.V. aus Zwickau für dessen Projekt »Offener Prozess«. In dem Projekt wurde unter anderem ein Methodenhandbuch entwickelt, das zahlreiche Impulse für politische Bildung und Erinnerungsarbeit im Kontext der Aufarbeitung des NSU-Komplex bietet. Die Vermittlung der Perspektiven der Betroffenen steht dabei im Fokus. Der Peter-Henkenborg-Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Wir gratulieren dem ASA-FF e.V..
Haupt- und Anerkennungspreise des Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2021
In diesem Jahr entschied sich die Jury zwei Hauptpreise zu vergeben, die mit je 3.000 Euro Preisgeld dotiert sind. Den ersten Hauptpreis erhält eine Initiative aus Pirna. Unter den Namen »bring back our neighbours« hatten sich Menschen aus Pirna zusammengefunden, um spontan gegen die Abschiebung einer Familie aus Georgien zu protestieren. Nach der Abschiebung organisierte die Initiative Proteste und hatte damit Erfolg. Heute lebt die Familie wieder in Pirna. Den zweiten Hauptpreis verlieh die Jury an den Plauener Verein colorido. Hinter dem Verein stehen verschiedene Menschen aus Plauen und dem Vogtland, die vor Ort Proteste gegen extrem rechte Strukturen organisieren und die sich mit künstlerischen und kulturellen Angeboten für eine Stärkung der Demokratie einsetzen. Der Verein steht damit beispielhaft für viele Vereine in Sachsen, die auch fernab der Städte Engagement zeigen und sich nicht durch lokale rechtsextremistische und –populistische Akteure oder mangelnde Unterstützung aus der Politik entmutigen lassen. Anerkennungspreise, jeweils dotiert mit 1.000 Euro, gab es für den CSD Chemnitz e.V., Roter Baum e.V., SAfT e.V. (Taucha b. Leipzig) und das Projekt »spreu x weizen« der Rederei aus Dresden.
Hoyerswerda erhält Kommunenpreis
Der Kommunenpreis 2021 ging an die Stadt Hoyerswerda. Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh nahm den Preis stellvertretend für Stadtverwaltung und zahlreiche engagierte Bewohnerinnen und Bewohner entgegen. Vorbildlich hat sich die Stadt für eine Aufarbeitung der rassistischen Pogrome vor 30 Jahren eingesetzt. Anders als in früheren Jahren finden Anwohnerinnen und Anwohner den Mut, über die Geschehnisse zu sprechen. Auch Migrantinnen und Migranten, die damals in Hoyerswerda lebten, wurden zu Veranstaltungen eingeladen und konnten ihre Erlebnisse schildern. Die Jury würdigt den Wandel in der Stadt und will mit der Auszeichnung den eingeschlagenen Weg unterstützen.