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Auf dem Weg zu einem NSU-Dokumentationszentrum

Konzeptions- und Machbarkeitsstudie für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Südwestsachsen

Am 5. Mai 2023 stellte der Verein Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Sachsen) e.V. seine Konzept- und Machbarkeitsstudie für ein mögliches Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Südwestsachsen vor. Die Studie wurde vom RAA Sachsen e.V. in Kooperation mit dem ASA-FF e.V. erarbeitet. Gefördert wurde sie vom Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG).

Mit der Vorstellung der Studie haben die Träger und der Freistaat Sachsen einen wichtigen im Koalitionsvertrag der Sächsischen Staatsregierung festgeschriebenen Meilenstein im Prozess der Errichtung eines Erinnerungsortes sowie eines Dokumentationszentrums für die Opfer des in Sachsen untergetauchten NSU erreicht.

Wie ist ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Südwestsachsen möglich – unter welchen Bedingungen und was braucht es, damit es erfolgreich ist?

© SMJusDEG I Daniel Meißner

Die Machbarkeitsstudie befasst sich mit der Konzeption und möglichen Umsetzung eines Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex in Sachsen. Sie schlägt vor, ein Dokumentationszentrum in Südwestsachsen, in den Städten Chemnitz und Zwickau, einzurichten. Inhaltlich soll es, ausgehend von den Perspektiven der Betroffenen, die Begegnung stärken, marginalisierte Perspektiven sichtbar machen sowie das Wissen über den NSU-Komplex, dessen Verbrechen und den damit zusammenhängenden Ermittlungen wissenschaftlich und kulturell vermitteln, erweitern und bewahren. Auch für den auf Bundesebene geplanten Prozess zur Einrichtung eines bundesweiten Dokumentationszentrums für die Opfer des NSU ist die Studie ein wichtiger Impuls. Von großer Bedeutung ist es, in den Entwicklungsprozess für ein NSU-Dokumentationszentrum verstärkt die Perspektiven von Betroffenen, aber auch von zivilgesellschaftlichen Organisationen und weiteren Akteuren einzubeziehen sowie Akzeptanz in den entsprechenden Stadtgesellschaften zu erreichen.

Pilotvorhaben für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas 2025 in Chemnitz

Des Weiteren dient die Studie als Grundlage für das Pilotvorhaben für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex, das im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas 2025 in Chemnitz eingerichtet und vom Land gefördert wird. Dieses soll bereits im Vorfeld die wichtigsten Arbeitsfelder abbilden. So soll das Pilotvorhaben die Ausstellung »Offener Prozess« aufnehmen, bereits forschen, Bildungs- und Vermittlungsprogramme durchführen, ein erstes Archiv enthalten und ein Ort sein, an dem Menschen zusammenkommen und ihre Kompetenzen in einer Gesellschaft der Vielfalt stärken. Dieses Pilotvorhaben für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex soll bis zum Aufbau eines bundesweiten Dokumentationszentrums bestehen bleiben, das langfristig mit Unterstützung der Bundesregierung entstehen soll.

Der Freistaat Sachsen unterstützt seit 2019 die Errichtung eines Dokumentationszentrums. Auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung von 2021 ist ein bundesweiter Prozess zur Errichtung eines Dokumentationszentrums vorgesehen. 

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